Was würdet Ihr dazu sagen, wenn man anhand eines Hirnscanners, genauer gesagt eines MRTs, ein perfektes Design kreieren könnte? Das dies wohl eher unwahrscheinlich ist? Dann will ich Euch mal die Studienergebnisse von Merel Bekking vorstellen. Als selbst ernannte “Research based” Designerin hat sie sich die Frage gestellt: “Was genau ist DAS perfekte Design?” Eine Antwort auf diese Frage zu finden ist schwer. Immerhin hat jeder Mensch einen anderen Geschmack sowie eine ganz eigene Auffassung von Perfektion.

Doch ist das wirklich so? Um dies herauszufinden hat Bekking eine MRT-Studie durchgeführt. Das Ergebnis  überrascht:

The results of the scans were that people preferred the material plastic, the colour red and a closed organic shape,” Merel Bekking says. “It is surprising to see that the individuals gave different answers on paper than what the scans showed – they said they liked the material wood, the colour blue, and open, round shapes. This clearly shows that what individuals think they prefer doesn’t match the preferences of their brains.

Das Video stellt Merel Bekking und ihre Ergebnisse nochmal detailliert dar.

Was ich eigentlich so besonders an dieser Studie finde, sind nicht wirklich die Ergebnisse, sondern dass der Hirnscanner als eine Art Design-Tool genutzt wird. Der Hirnscanner wird nicht dazu genutzt, um bereits entworfene Designs auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen, sondern eher als Mittel, um das Design zu entwickeln.

Meine Meinung dazu

Rot, Plasik als Material und organische Formen (also Formen mit Rundungen, Wölbungen und die der Natur ähneln) machen ein Design “perfekt”. Irgendwie kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen. Wenn ein Großteil der Menschen diese Eigenschaften präferiert, müssten dann nicht viele Dinge um uns herum genau diese Ergebnisse widerspiegeln? Also wenn ich mich gerade mal in meiner Wohnung umsehe, dann habe ich kein Möbelstück aus Plastik oder etwas in Rot. Organische Formen ja.

Vielleicht ist es aber auch so, dass wir unbewusst diese Eigenschaften präferieren, wir aber gleichzeitig nicht nach dieser Art von “Perfektion” streben? Beispielsweise mein Titelbild zu diesem Post. Persönlich würde ich mir dieses Möbelstück nicht kaufen. Es sieht einfach zu ungemütlich aus.

Naja, es bleibt abzuwarten wie sich diese Thematik entwickelt. Ich fände es ja ganz interessant, wenn man eine Reihe von Produkten mit den Eigenschaften Rot, Plastik und organische Form entwickelt und diese dann nochmal in einer MRT-Studie untersucht. Vorstellen könnte ich mir auch, dass diese Produkte in eine natürlichen Umgebung integriert werden (z.B. im Supermarkt oder einem Möbelgeschäft) und dann anhand von Beobachtungen untersucht wird, ob diese präferiert werden. Abschließend wäre wohl auch noch interessant zu erfahren, welcher Zusammenhang zur ermittelten “Präferenz” und den Dingen besteht, die wir dann tatsächlich auch kaufen.

Quelle Titelbild: D68 design+art, Efebo – Stacy Duke – Artemide, http://www.flickr.com/photos/97398637@N00/6959263384/
Quelle Inhalt: http://organisationinde.m10.mailplus.nl/archief/mailing-31166063.html



 
 

Über die Autorin

Autorin von ThinkNeuro! ist Olivia Shepherd. Innerhalb ihres Blogs beschäftigt sie sich mit nahezu allen Facetten des Neuromarketings, der Usability sowie der User Experience. Derzeit ist sie als Usability & UX Consultant bei einer Online-Agentur tätig.