Habt Ihr schon einmal von dem „Hormonal Quotient®“, auch HQ genannt, gehört? Ich bis vor kurzem nicht. Allerdings habe ich in der aktuellen Ausgabe des „Neuromarketing Theory & Practice“ Magazines der NMSBA einen interessanten Artikel zu diesem gelesen, dessen Inhalt ich gerne mit Euch teilen möchte.

Hinter dem „Hormonal Quotient®“ verbirgt sich die Verteilung bzw. Ausprägung der Hormone Östrogen und Testosteron. Je nach Ausprägung der zuvor genannten Hormone, ergeben sich insgesamt 8 unterschiedliche von der Firma DervalReseArch identifizierte HQs, oder wie ich es nun mal nenne, „Hormon-Typen“.

So können Männer als auch Frauen jeweils

  • sehr Testosteron (Symbol für Mann mit drei Pfeilen/Symbol für Frau mit zwei Pfeilen)
  • Testosteron (Symbol für Mann mit zwei Pfeilen/Symbol für Frau mit einem Pfeil)
  • zu gleichen Teilen Östrogen und Testosteron  (Symbol für Mann/Frau) oder
  • Östrogen (Symbol für Mann mit Strich/Symbol für Frau mit zwei Stichen)

getrieben sein.

Wie ausgeprägt die Hormone Östrogen und Testosteron beim einzelnen Menschen sind, hängt ganz von der Hormonverteilung im Mutterleib ab. Interessant an dieser Verteilung ist, dass sie nicht nur unsere Charaktereigenschaften bestimmt, sondern dass sie auch unsere Sinneswahrnehmung und die im Gehirn abgespeicherten Produktvorlieben beeinflusst. So ist es laut DervalReseArch angeblich bereits im Mutterleib möglich, Vorhersagen über die Vorlieben eines Menschen für bestimmte Farben, Geschmäcker oder Gerüche zu treffen. Daher ist der HQ meiner Meinung nach auch besonders für das Marketing interessant. So wie es mit den Limbic® Types und deren Anordnung in der Limbic® Map möglich ist, eine Zielgruppensegmentierung und Identifizierung auf emotionaler Basis durchzuführen, so ist dies mithilfe des Hormonal Quotient® auf hormoneller Basis möglich.

Nehmen wir zum Beispiel eine Frau mit einem HQ, der Testosteron getrieben ist. Dieser Typ von Frau bevorzugt eher fruchtige oder blumige Düfte. Sollte beispielsweise nun genau dieser Hormon-Typ zur Zielgruppe eines Hotels gehören, so sollte man an dieser Stelle im gesamten Haus lieber nicht mit chemisch riechenden Düften arbeiten.

DervalReseArch ist übrigens derzeit die einzige Firma die mit dem HQ, sowie auch mit sogenannten „Sensory GeoMaps®“ arbeitet.

Sensory GeoMaps® zeigen auf, wie stark oder gering die Wahrnehmung der Sinne der in einem Land lebenden Menschen ausgeprägt ist und auch, ob es je nach Region noch einmal Abstufungen bei der Sinneswahrnehmung gibt. Diese Informationen können, so wie auch der HQ, bei der richtigen Farbwahl eines Produktes behilflich sein. So nehmen kurzsichtige Menschen Farben anders wahr als weitsichtige Menschen. Bei Kurzsichtigkeit werden Blautöne mit Entspannung assoziiert, Rottöne hingegen mit Abenteuer oder Aufregung. Ist ein Mensch hingegen weitsichtig, so ist es genau der umgekehrte Fall. Blautöne vermitteln für sie Abenteuer oder Aufregung und Rottöne hingegen Entspannung.

Nehmen wir hier einmal als Beispiel China (inklusive Hongkong). Laut DervalReseArch lebt hier der weltweit größte Anteil an Menschen mit Kurzsichtigkeit. Produkte die für Entspannung stehen sollen, sollten demnach in Blutönen gehalten werden, wohingegen bei einem Launch des Produktes in Australien Rottöne passender wären, da hier der Großteil der Bevölkerung weitsichtig ist. Insgesamt gibt es über 50 solcher „Sensory GeoMaps®.

Zum Thema Hormonal Quotient® und Sensory GeoMaps® habe ich auch noch ein sehr interessantes Video gefunden, welches beide zuvor genannten Methoden zur Zielgruppensegmentierung bzw. Identifizierung nochmal kurz erklärt.

Wer will, kann auf www.derval-research.com  auch mal seinen eigenen HQ ermitteln…

Quellen Text: DervalReseArch, Neuromarketing Theory & Practice“ Magazine Seite 18 – 19, Hormones, Talent, and Career – Unlock your  Hormonal Quotient® von Diana Derval und Johan Bremer
Quelle Titelbild: Pixabay



 
 

Über die Autorin

Autorin von ThinkNeuro! ist Olivia Shepherd. Innerhalb ihres Blogs beschäftigt sie sich mit nahezu allen Facetten des Neuromarketings, der Usability sowie der User Experience. Derzeit ist sie als Usability & UX Consultant bei einer Online-Agentur tätig.