Nachdem ich in meinem Reveiw-Artikel: Neuromarketing Kongress 2013 – Teil I über das Age-Marketing gesprochen habe, komme ich nun in Teil II zum Gender-Marketing.

Denn: Das Marketing beschäftigt sich nicht nur zunehmend mit der Zielgruppe “Best-Ager”, sondern auch mit dem Gender-Marketing. Also dem Verfolgen von bestimmten Marketingstrategien je nach Geschlecht. Grund hierfür ist, dass es nicht nur schon allein aus psychologischer Sicht eine Vielzahl an Unterschieden gibt, sondern auch, dass Frauen nahezu 90% aller Kaufentscheidungen treffen. Genau deshalb sei es essentiell, sich auf die Zielgruppe „Frau“ zu konzentrieren, so Diana Jaffè, Gründerin des Beratungsunternehmens Bluestone AG. Eine Branche, in der Frauen allerdings nur wenige Kaufentscheidungen treffen, ist die Automobilbranche. Hier haben Männer das Sagen.

Don’t shrink it and pink it!

Abgesehen von der Automobilbranche, sind Frauen also die eigentlichen Kaufentscheider. Dies sei laut Diana Jaffé auch schon bei einigen Firmen angekommen. Dennoch gibt es ein Problem: Viele Unternehmen assoziieren die weibliche Zielgruppe mit „Shrink it and pink it”! Ein gutes Beispiel hierfür ist das Unternehmen Asus. Dieses entwickelte den aus eigener Sicht perfekt an die Zielgruppe Frau angepassten Laptop:

Beachte bei der Zielgruppe Frau: Don't pink it and shrink it! - ThinkNeuro!Abbildung: Beachte bei der Zielgruppe Frau: Don’t pink it and shrink it!

Eines hat Asus aber nicht bedacht: Würde eine erfolgreiche Geschäftsfrau mit einem pinken Laptop ausgestattet sein wollen? Wohl eher kaum. Es muss nicht immer gleich pink sein. Völlig ausreichend ist bereits, wenn lediglich die Werbekampagnen auf die weibliche Zielgruppe zugeschnitten sind.

Es ist aber im Hinterkopf zu behalten, dass in manchen Märken „pink it and shrink it“ für die weibliche Zielgruppe sehr wohl funktionieren kann. Hierzu zählt insbesondere der asiatische Markt, wohl aber kaum der deutsche.

Shrink it and pink it funktioniert im asiatischem Raum sehr gut - ThinkNeuro!Abbildung: Shrink it and pink it funktioniert im asiatischem Raum sehr gut.

Als gelungene Beispiele für gutes Gender-Marketing nannte Diana Jeffé u.a. die Marken Bosch oder Apple. Hier habe man sich bewusst vor Augen geführt, dass Frauen sich beispielsweise anatomisch grundlegend von Männern unterscheiden. Demnach verkauft Bosch auch einen Akkuschrauber, der für Frauen einfach und ohne große Kraftaufwendung zu halten ist. Seit Markteinführung ist dieser eines der meistverkauftesten Produkte. Bei Apple ist der Touchscreen das Lockmittel. Frauen haben nämlich nicht nur einen viel feineren Tastsinn, sondern fassen Produkte auch immer gerne an, bevor sie sie kaufen. Dies ist bei Männern weniger der Fall.

Um ihren Vortrag abzurunden, zeigte uns Diane Jaffé dann noch, wie man z.B. die Botschaft „Leistung“ bei beiden Geschlechtern erfolgreich kommunizieren kann:

Leistung – Zielgruppe Mann:

Leistung Zielgruppe Frau:

Mit diesen zwei Beispielen war dann auch der Themenblock Gender-Marketing zu Ende und somit auch der zweite Teil meiner Reviews. Im dritten Teil geht es dann um das Trust-Marketing.

Siehe auch:

Teil I – Review: Neuromarketing Kongress 2013 – Age-Marketing




 
 

Über die Autorin

Autorin von ThinkNeuro! ist Olivia Shepherd. Innerhalb ihres Blogs beschäftigt sie sich mit nahezu allen Facetten des Neuromarketings, der Usability sowie der User Experience. Derzeit ist sie als Usability & UX Consultant bei einer Online-Agentur tätig.